Schon vor den italienischen Parlamentswahlen im April 2006 war klar, dass die Mitte-Links-Koalition Romano Prodis im Falle eines Wahlsieges ein schweres Erbe antreten würde: Nach fünf Jahren Berlusconi fand sich das Land am unteren Ende aller europäischen Wirtschaftsstatistiken wieder, sozusagen „im freien Fall“ befindlich.1 Der letzte Akt der Berlusconi-Regierung, eine Ad-hoc-Änderung des Wahlgesetzes, hatte die Parteienlandschaft endgültig zersplittert, das Land sollte de facto unregierbar gemacht werden. Mit einer hauchdünnen parlamentarischen Mehrheit versehen, versucht die aus 16 Parteien zusammengesetzte Prodi-Koalition nun seit ihrem Amtsantritt im letzten Juni, sich dagegen zu behaupten. Das Bild, das sie dabei abgibt, ist wenig erhebend.
(aus: »Blätter« 3/2007, Seite 349-354)
Themen: Parteien