Ausgabe September 2003

Von Bologna nach Berlin

Perspektiven eines Europäischen Hochschulraums

Am 18. und 19. September 2003 werden in Berlin die Bildungsministerinnen und -minister aus über 30 europäischen Staaten zu einer hochschulpolitischen Gipfelkonferenz (Berlin Summit on Higher Education) erwartet.1 Nach Bologna (1999) und Prag (2001) soll die deutsche Hauptstadt den dritten Meilenstein im Rahmen des vor fünf Jahren initiierten so genannten Bologna-Prozesses markieren, dessen Ziel die Schaffung eines Europäischen Hochschulraums bis zum Jahr 2010 ist.

Ausgangspunkt ist eine starke Heterogenität der nationalen Hochschulsysteme, die zunehmend als Hemmnis für die im Rahmen der europäischen Integration erwünschte größere Mobilität von Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wahrgenommen wurde. Die Diskussion fokussiert insbesondere auf Unterschiede in den Studienstrukturen, die teils der kontinentalen Tradition relativ langer, eingliedriger Studiengänge (neben Deutschland auch in Belgien, Österreich, der Schweiz, Griechenland oder Italien), teils der angelsächsischen Tradition kurzer, zu einem ersten akademischen Abschluss führende Studiengänge mit daran anschließenden Graduiertenstudiengängen folgen (neben Großbritannien seit Anfang der 90er Jahre insbesondere auch die nordischen und baltischen Länder).

Sie haben etwa 4% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 96% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Januar 2026

In der Januar-Ausgabe skizziert der Journalist David Brooks, wie die so dringend nötige Massenbewegung gegen den Trumpismus entstehen könnte. Der Politikwissenschaftler Philipp Lepenies erörtert, ob die Demokratie in den USA in ihrem 250. Jubiläumsjahr noch gesichert ist – und wie sie in Deutschland geschützt werden kann. Der Politikwissenschaftler Sven Altenburger beleuchtet die aktuelle Debatte um die Wehrpflicht – und deren bürgerlich-demokratische Grundlagen. Der Sinologe Lucas Brang analysiert Pekings neue Friedensdiplomatie und erörtert, welche Antwort Europa darauf finden sollte. Die Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres erläutern, warum die Abhängigkeit von Öl und Gas Europas Sicherheit gefährdet und wie wir ihr entkommen. Der Medienwissenschaftler Roberto Simanowski erklärt, wie wir im Umgang mit Künstlicher Intelligenz unsere Fähigkeit zum kritischen Denken bewahren können. Und die Soziologin Judith Kohlenberger plädiert für eine »Politik der Empathie« – als ein Schlüssel zur Bekämpfung autoritärer, illiberaler Tendenzen in unserer Gesellschaft.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

Fortschrittsfalle KI

von Roberto Simanowski

Unbemerkt von den meisten, verschiebt sich die Macht vom Menschen zur Maschine. Erste Studien bezeugen: Der Mensch wird dümmer durch KI. Je mehr er sie als Hilfsmittel nutzt, umso geringer seine kognitive Aktivität und schließlich seine Fähigkeit zum kritischen Denken.

Drei Millionen ohne Abschluss: Was tun?

von Maike Rademaker

Die Zahl war lediglich einen Tag lang einige Schlagzeilen wert: Rund 2,9 Millionen junge Menschen zwischen 20 und 34 Jahren hierzulande haben keinen Berufsabschluss. Maike Rademaker analysiert Gründe und Lösungsansätze.