Die drohende Staatspleite Griechenlands ist für viele Kommentatoren gleichbedeutend mit einem Austritt des Landes aus der Eurozone – und wahrscheinlich auch aus der EU. Doch der griechischen Regierung bleiben durchaus Handlungsoptionen, ein solches Szenario zu vermeiden. Wie ein „linker“ Ausweg aus der Schuldenkrise aussehen könnte, beschreibt im Folgenden Gerd Grözinger.
Der Staat Griechenland droht, so berichten die Medien, im September endgültig vor dem finanziellen Aus zu stehen, weil weder die berühmtberüchtigten Finanzmärkte noch bisherige institutionelle Geldgeber weitere Kredite zur Verfügung stellen könnten. Kommentatoren setzen eine solche Entwicklung mit dem Austritt des Landes aus der Eurozone, manche sogar aus der Europäischen Union gleich. Denn ohne neue Transfers drohe Griechenland der Staatsbankrott, könnten Löhne und Renten nicht mehr gezahlt werden. Athen müsste dann zur Drachme zurückkehren, was jedoch einen Abfluss der Spareinlagen zur Folge hätte, der wiederum zu Bankenzusammenbrüchen und schließlich ins komplette Chaos führen würde.
Das aber ist doch etwas zu kurzschlüssig gedacht. Die Angst der EU-Staaten vor einer unkontrollierten Staatspleite ist nach wie vor groß.