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Am 18. Juli 2012 starb bei einer Notoperation Robert Kurz, einer der bedeutendsten zeitgenössischen marxistischen Theoretiker. Obwohl stets außerhalb des klassischen akademischen Betriebs tätig, sorgte Robert Kurz 1991 mit seinem „Kollaps der Modernisierung“ für großes Aufsehen. Darin entfaltet der langjährige Mitherausgeber der Zeitschrift „Krisis“, der später im Theorieorgan „EXIT! Krise und Kritik der Warengesellschaft“ publizierte, bereits unmittelbar nach dem Ende des realexistierenden Sozialismus eine Zusammenbruchstheorie des Kapitalismus, ja der modernen Weltgesellschaft insgesamt. Infolge des Verschwindens kapitalistischer Arbeit drohe dieser ein „barbarisches Ende“ – eine Prognose von bis heute bestechender Aktualität.
Am wohl bekanntesten unter seinen zahlreichen Büchern wurde das „Schwarzbuch Kapitalismus. Ein Abgesang auf die Marktwirtschaft“, das 1999 erschien und in einer Rezension der „Zeit“ als „die wichtigste Veröffentlichung der letzten zehn Jahre“ bezeichnet wurde.
Welch immensen Verlust der Tod von Robert Kurz für die linke und speziell die marxistische Theoriebildung bedeutet, zeigt auch sein jüngstes Buch „Geld ohne Wert.