Ausgabe Dezember 2013

Rettet die Dosen!

Das Wissenschaftsblatt „Nature“ macht sich Sorgen – nur weil die Müllberge wachsen und wachsen. Anstatt sich zu freuen, dass die durch die Gletscherschmelze kleiner werdenden Alpen einen Ausgleich durch Müll erfahren, jammern die Wissenschaftler darüber, dass die Müllproduktion von einst weltweit etwa 300 000 Tonnen Müll pro Tag (1900) auf sechs Millionen Tonnen täglich im Jahr 2025 ansteigen wird. Zudem lamentieren sie noch über die Zusammensetzung des Mülls: „Den Wohlstand eines Landes“, ist in „Nature“ zu lesen, „kann man auch an der Zahl der weggeworfenen Handys ablesen.“ Um dann den modernen Müll als „toxisch“ zu verunglimpfen, statt ihn als neue Rohstoffquelle zu begreifen.

Viel vernünftiger verhalten sich dagegen Discounter und Getränke-Hersteller. Diese haben sich jüngst zum „Bund Getränkeverpackungen der Zukunft (BGVZ)“ zusammengeschlossen. Sie wollen die Dose retten, jenes kleine runde Ding, das uns allen ein täglicher Begleiter sein kann: handlich für Camping und Reise, bequem mitzuführen und schnell wegzuwerfen.

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Aktuelle Ausgabe September 2025

In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist. 

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