Was waren das für Zeiten, als die internationalen bürgerlichen Leitmedien noch weiträumig über das Weltsozialforum (WSF) berichtet haben! Seit das WSF zum ersten Mal im Jahr 2001 im brasilianischen Porto Alegre stattfand, hat das einst breite öffentliche Interesse deutlich abgenommen. Dennoch erfüllt das Forum, seinen vielen Problemen zum Trotz, weiterhin einige wichtige Funktionen.
Am diesjährigen elften Treffen, das inzwischen nur noch alle zwei Jahre stattfindet, nahmen immerhin wieder etwa 50 000 Menschen teil. Durch die Wahl des Ortes Tunis wollten die Veranstalter einen Bezug zu den jüngsten Demokratiebewegungen in Nordafrika und dem Nahen wie Mittleren Osten, als deren Teil sich der WSF-Prozess versteht, herstellen. Die Besucher stammten denn auch vor allem aus Tunesien selbst, aber auch aus dem weiteren Nordafrika, Europa und Lateinamerika.
Der Vorbereitungsprozess wurde von einem breiten Spektrum vor allem tunesischer Organisationen getragen – insbesondere vom tunesischen Gewerkschaftsdachverband, der Menschenrechtsliga und dem Verband der arbeitslosen Akademikerinnen und Akademiker.
In den fast tausend Veranstaltungen diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mögliche Alternativen zu herrschenden gesellschaftlichen Entwicklungen.