
Bild: Wikimedia (CC BY-SA 3.0)
Das 21 Jahrhundert gilt Strategen in den USA, Europa und China als „das maritime Jahrhundert“.[1] Davon ist auch die Admiralität der deutschen Marine überzeugt: „Freie Handelswege und eine gesicherte Rohstoffversorgung sind für die Zukunft von vitaler Bedeutung“, heißt es entsprechend eindeutig in den aktuellen „Verteidigungspolitischen Richtlinien“ der Bundesregierung.
Die Bedeutung der Meere wächst, nicht zuletzt als Folge der wirtschaftlichen Globalisierung. Diese lässt den Schiffsverkehr überproportional ansteigen: 90 Prozent des Welthandels führt inzwischen über das Meer. Schon heute ist Exportvizeweltmeister Deutschland eine Seemacht – zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht: Jedes dritte Containerschiff weltweit gehört deutschen Reedern, Investoren und Banken. Doch der Großteil des globalen deutschen Warenhandels muss „Nadelöhre in konflikthaften Regionen“ passieren, warnte kürzlich der frühere Inspekteur der Marine und informelle Chefstratege Lutz Feldt in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.[2]
Tatsächlich werden die globalen Warenströme aufgrund ihrer „Maritimisierung“ anfälliger für Störungen, sei es durch Piraten und Terroristen oder durch politische Verwerfungen.