Thema Wissenschaft

Indoktrination und Militarismus

Am Morgen des 24. März hängten unbekannte Aktivisten eine Schaufensterpuppe, die die antike römische Göttin Minerva darstellt, am Denkmal des Grafen Uwarow in der Nähe des Hauptgebäudes der Staatlichen Universität St. Petersburg auf. In der Hand der antiken Schutzherrin der Wissenschaften befand sich ein Zettel mit der Aufschrift „Die Wissenschaft ist tot“.

Scharfsinn und Bescheidenheit

Wer mit Ingeborg Maus sprechen wollte, wurde von ihr meist auf den Abend verwiesen: Bevorzugt nach 20 Uhr ließ sich die Professorin für „Politologie mit dem Schwerpunkt politische Theorie und Ideengeschichte“ an der Frankfurter Goethe-Universität anrufen und klärte dann geduldig und stets zugewandt organisatorische und akademische Fragen, oftmals bis weit in die Nacht. Natürlich musste man erst einmal durchkommen, denn es waren viele, die etwas mit ihr besprechen wollten.

Mannigfaltigkeit statt Homogenität

Auch wenn Begriffe wie Biodiversität oder diversity management erst im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts geprägt wurden und seitdem den politischen Diskurs zur biologischen und sozialen Diversität bis in unsere Gegenwart hinein dominieren, verweist deren Vorgeschichte weit zurück bis ins 18. Jahrhundert – und sie ist unmittelbar mit einem revolutionären Ereignis verbunden.

Adorno und die Utopie der Nicht-Identität

Beginnen möchte ich mit der Begegnung zweier berühmter Intellektueller, deren Leben sich für eine kurze Zeit in Frankfurt kreuzten und die dann beide ins Exil in die Vereinigten Staaten gingen: Ich meine Theodor W. Adorno und Hannah Arendt. Es gibt mehr Ähnlichkeiten zwischen ihnen, als man auf den ersten Blick meinen möchte.

Wissenschaftlich exakt, politisch unbrauchbar?

Der Begriff Anthropozän beschreibt den tiefgreifenden Einfluss des Menschen auf die Erde und somit Veränderungen von planetarischer Dimension. Trotzdem soll die Entstehung dieses Erdzeitalters bald offiziell an einem konkreten Ort ablesbar sein, nämlich am Grund eines kanadischen Sees.

Die Krankheit nach der Krankheit

Da ist zum Beispiel Marlene Beier. Als sie im ersten Coronawinter an Long Covid erkrankt, ist sie 37 Jahre alt – eine sportlich fitte Frau und promovierte Naturwissenschaftlerin, die mitten im Leben steht. Die Langzeitfolgen ereilen sie vor allem in Form von Atembeschwerden und drückendem Kopfschmerz, Konzentrationsproblemen und Wortfindungsstörungen.

Das Anthropozän oder: Wie wir die Erde verkonsumieren

Die moderne Zivilisation hat die natürliche Mitwelt radikal verändert; die alte Erde, die in der bisherigen Menschheitsgeschichte unsere Heimat war, existiert nicht mehr. Deshalb prägten Paul J. Crutzen und der Gewässerforscher Eugene F. Stoermer für unsere Erdepoche den Begriff Anthropozän – die vom Menschen maßgeblich geprägte Entwicklung des Planten.

BDS-Debatte: Wider die falschen Eindeutigkeiten

Ende vergangenen Jahres sorgte ein Zusammenschluss mit dem sperrigen Namen „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“ für Aufsehen und eine heftige Debatte. Die Initiative von Leiter*innen einiger der größten deutschen Kulturinstitutionen sowie Museen und Forschungsstellen zu Antisemitismus und jüdischer Geschichte richtet sich gegen den Bundestagsbeschluss „Der BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antisemitismus bekämpfen“ aus dem Jahr 2019. BDS ist das Kürzel für die propalästinensische Bewegung „Boykott – Desinvestitionen – Sanktionen“ gegen Israel.