Ausgabe Juli 2015

Kurzgefasst

David Harvey: Katastrophenkapitalismus: Wachstum bis zum Untergang, S. 47-59

Seit Jahren befindet sich der Kapitalismus in einer tiefen Systemkrise: Ohne exponentielles Wachstum kann er nicht fortbestehen, doch neue, wachstumsfördernde Innovationen sind nicht in Sicht. Der Geograph und Globalisierungstheoretiker David Harvey sieht im immateriellen, digitalen Konsum ein letztes Aufbäumen des Kapitalismus. Doch dessen ökologische, soziale und ökonomische Widersprüche lassen sich nicht länger überspielen, das Ende des Kapitalismus ist nurmehr eine Frage der Zeit.

Oliver Eberl: Die Barbaren sind immer die Anderen, S. 60-68

Seit den grausamen Hinrichtungen durch den Islamischen Staat und den Anschlägen von Paris ist allerorten von Barbarei die Rede. Doch was ist damit konkret ausgesagt? Der Politologe Oliver Eberl zeichnet die Geschichte des Begriffs nach und stellt fest: Wenn etwas als barbarisch bezeichnet wird, dient das in erster Linie der Abwertung des jeweils „Anderen“ – mit teils verheerenden Folgen. Jenseits dessen aber entbehre der Begriff jeglichen Erkenntnisgewinns. Wir sollten uns daher endlich von ihm verabschieden.

Erhard Eppler: Demütigung als Gefahr. Russland und die Lehren der deutschen Geschichte, S. 69-77

In der Ukrainekrise scheinen die Rollen für den Westen klar verteilt: Ein säbelrasselnder Putin hindert die Demokraten aus Kiew daran, ihr Land zu regieren.

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Aktuelle Ausgabe Oktober 2025

In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.

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