Der weltweite Niedergang des Marktliberalismus und der Aufstieg industrie- und strukturpolitischer Optionen verweisen auf den engen Zusammenhang, der zwischen der zukünftigen Funktion des Staates auf der einen und der Rolle der Weltregionen auf der anderen Seite besteht: Das Comeback des Staates beruht zuallererst auf der Anforderung, nationale/regionale Innovationsprozesse im Zusammenhang von Industriestrukturen und Weltmärkten vorausschauend zu organisieren (vgl. Hilpert 1991). Die Plätze in der "neuen Weltordnung" dürften auch und gerade unter dem Gesichtspunkt verteilt werden, inwieweit diese regulativen Fähigkeiten im Rahmen jeweiliger nationaler/regionaler Milieus entwickelt werden können. Für uns bedeutet dies, die Weltregion "Europa" (genauer: die EG) als Referenzrahmen für das Comeback des Staates zu verstehen.
1. Die Linke und der Staat
U n d d i e L i n k e? Sie hat in den 80er Jahren gleich in mehrerlei Hinsicht Abschied vom Staat genommen. Vor allem ein Werk von Fritz Scharpf machte in ihren Reihen Furore, mit dessen Hilfe die Hinwendung zum Marktliberalismus "modern-realistisch" begründet werden konnte (vgl. Scharpf 1987), Angesichts der globalisierten Finanzmärkte und der Inkompetenz supranationaler Ebenen sei Wirtschaftspolitik nur noch als finanz- und geldpolitische Anpassung an internationale Kapital- bzw. Zinsbewegungen machbar.