3.1. - N a h e r O s t e n. Der israelische Ministerpräsident Barak und der syrische Außenminister Charea setzen in Shepherdstown im US Bundesstaat West Virginia ihre Friedensgespräche fort (vgl. "Blätter", 2/2000, S. 133 f.). Mehrfach schalten sich Präsident Clinton und Außenministerin Albright in die Verhandlungen ein. Clinton legt am 7.1. ein Papier vor, das die übereinstimmenden Ansichten und die zahlreichen Meinungsunterschiede der Verhandlungspartner auflistet. Barak und Charea verlassen am 10.1. den Verhandlungsort, ohne einen Durchbruch erzielt zu haben. Die für den 19.1. geplante Fortsetzung der Verhandlungen auf der Ebene der Arbeitsgruppen wird mehrfach verschoben und schließlich auf unbestimmte Zeit vertagt. Ministerpräsident Barak erklärt am 23.1. vor dem Kabinett, falls Syrien eine schriftliche Garantie für den Rückzug von den Golanhöhen zur Bedingung für die Wiederaufnahme der Friedensgespräche machen sollte, werde er dies ablehnen. - K r o a t i e n. Unter dem Eindruck des Todes von Präsident Franjo Tudjman am 10. Dezember v.J. finden landesweite Parlamentswahlen statt.
In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.