George W. Bush mag keine Handauszählungen von Wählervoten, zumindest nicht in Florida. Der Grund liegt auf der Hand: die Gefahr, in diesem Bundestaat seinen ausgesprochen knappen Vorsprung von 537 (bei insgesamt 6 Millionen abgegebenen) Stimmen auf Al Gore durch recount der ca. 43 000 undervotes zu verlieren. Bei den undervotes waren die Zählmaschinen oder die Wahlauszähler außerstande festzustellen, wem die Stimme gelten sollte.
„Unterzählt“ wurde vor allem in jenen Wahlbezirken, in denen das „Lochkartensystem“ zum Einsatz kam. Dort mußten die Wählerinnen und Wähler Geräte benutzen, die Löcher in die Stimmzetteln stanzen. Zählmaschinen übernahmen die Auswertung der Stimmzettel. Dieses System ist fehleranfällig; die Maschinen zählen nicht alle Stimmzettel, vor allem dann nicht, wenn die beim Stanzen entstehenden Schnipsel nicht ganz herausgefallen sind. Selbst Texas beschloß kürzlich ein – von Gouverneur George W. Bush unterzeichnetes – Gesetz, das bei knappen Wahlresultaten Nachzählungen von Hand vorsieht. Der Mensch ist in diesem Fall der Maschine überlegen.
Nach Angaben des „Miami Herald“ (2.