2.5. - U N O. Generalsekretär Annan löst die von ihm eingesetzte Kommission zur Untersuchung der Vorgänge im palästinensischen Flüchtlingslager Dschenin während der israelischen Besetzung im April d.J. auf (vgl. "Blätter", 6/2002, S. 646) . Annan kritisiert ebenso wie die Mitglieder des Sicherheitsrates die Weigerung Israels, den entsprechenden Ratsbeschluss auszuführen und mit der Kommission zusammen zu arbeiten. - Am 6.5. teilt das amerikanische Außenministerium den Vereinten Nationen offiziell mit, die USA fühlten sich an die von Präsident Clinton gegebene Unterschrift unter das Statut für den Internationalen Strafgerichtshof aus dem Jahre 1968 nicht länger gebunden. Im April d.J. war die Zahl von 60 notwendigen Ratifikationen zum Inkrafttreten des Statuts überschritten worden, das Statut kann damit am 1. Juli d.J. in Kraft treten. - Am 7.5. verabschiedet die Generalversammlung in New York auf einer eintägigen Notstandssondertagung (Emergency Special Session) mit 74 gegen vier Stimmen (Israel, USA, Micronesien und Marshall Inseln) bei 54 Enthaltungen eine von der Arabischen Gruppe eingebrachte Resolution über "Illegale israelische Maßnahmen im besetzten Ost-Jerusalem und in dem übrigen besetzten palästinensischen Gebiet".
In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.