Ausgabe September 2002

Chronik des Monats Juli 2002

5.-6.7. - N A T O. Die "Vilnius-Gruppe" (zur Zusammensetzung vgl. "Blätter 5/2002, S. 518) trifft sich in der lettischen Hauptstadt Riga. In einer gemeinsamen Erklärung der zehn Länder, die sich bei der im Herbst d.J. anstehenden zweiten "Osterweiterung" um die Aufnahme in die Nordatlantische Allianz bemühen, wird das neue Verhältnis zwischen der Allianz und Russland ausdrücklich begrüßt (vgl. "Blätter" 7/2002, S. 774). - Am 17.7. befürwortet der amerikanische Präsident Bush bei einem Empfang für den polnischen Präsidenten Kwasniewski im Weißen Haus die weitere Ausdehnung des NATO-Bündnisses. Ziel sei es, Freiheit und Sicherheit von Atlantik und Mittelmeer bis zur Ostsee und an das Schwarze Meer zu bringen. - Am 19.7. wird US-General James Jones neuer NATO-Oberbefehlshaber in Europa. Jones löst US-General Joseph W. Ralston ab.

6.7. - A f g h a n i s t a n. Der Vizepräsident und Minister für öffentliche Arbeit, Hadschi Abdul Kadir, fällt vor seinem Amtssitz in Kabul einem Attentat zum Opfer. In der afghanischen Hauptstadt ist von einer Verschwörung die Rede, in die auch Mitglieder der Leibwache des Ministers verwickelt seien. Der Paschtune Kadir galt als erklärter Gegner der Taliban.

7.7. - N a h e r O s t e n.

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In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist. 

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