Journalismus ist ein Kellnerberuf: Was in der Welt geschieht, wird Lesern, Hörern und Zuschauern möglichst genießbar serviert. Die Bedeutung dieser Tätigkeit lässt sich kaum überschätzen. Von der Seriosität und Qualität journalistischer Arbeit hängt ab, was die Menschen von den Vorgängen in ihrer Stadt, ihrem Land und dem Rest der Welt wissen. Von ihrem Wissen hängt ab, was sie beurteilen können, und vom Urteilsvermögen der Staatsbürger hängt ab, ob eine Demokratie funktioniert.
Zu allen Zeiten hat es Journalisten gegeben, denen es nicht genug war, Medium zu sein: Nur weiterzugeben, was sich ereignet, nur zu erklären, was passiert ist, nur zu berichten, worüber sich die Verantwortlichen Gedanken machen. Sie möchten selbst ein Stück Verantwortung übernehmen, wollen sich eigene Gedanken machen und ihre Auffassungen zur Geltung bringen.
Es gibt daher zwei Arten von Journalisten. Die einen wollen nur vermitteln, die anderen wollen auch wirken. Die einen bemühen sich, ihre Vermittlungsarbeit einfühlsam, einfallsreich und möglichst eingängig zu leisten. Die Frage, wie bringe ich etwas am besten an den Mann oder an die Frau, beschäftigt viele kluge Köpfe; sie wird umso dringlicher, je schärfer die Konkurrenz wird. Sie wird für viele zur Existenzfrage; wenn die Auflagen sinken, droht der Zeitungstod.