Seit der Stabübergabe an Gordon Brown im letzten Sommer beginnt in England ein Stern zu glänzen, den man längst für ausgeglüht gehalten hatte: nämlich der Tony Blairs. Und er glänzt umso mehr, je mehr die anhaltende Pannenserie seinen Doch-Noch-Nachfolger, den schon als ewigen Finanzminister apostrophierten Gordon Brown, ins dunkle Tal der Tränen bugsiert. Der (jedenfalls vorläufige) Tiefpunkt war Ende November erreicht, als Browns Nachfolger im Amt des Finanzministers bekennen musste, dass zwei Datenträger mit den Daten aller britischen Kindergeldempfänger – sprich: 7,5 Millionen Familien, das heißt etwa 25 Millionen Menschen und damit die Hälfte aller Briten –, auf dem Weg von einer Behörde zur anderen verloren gegangen waren, inklusive aller Geburtsdaten, Adressen, Kindergeld- und Sozialversicherungsnummern, vor allem aber auch den Bankverbindungen. Nun haben alle Betroffenen panische Angst, die Daten könnten in falsche Hände geraten, das Land mit einer Betrugswelle überschwemmt werden und Hacker die Konten leerräumen. Gordon Brown hat sich nach dem Vorfall, ungewöhnlich genug, im Parlament uneingeschränkt für das Versagen entschuldigt – aber das Vertrauen in seine Regierung ist dahin.
Dabei hatte alles so gut angefangen; kaum im Amt, schnellten Browns Umfragewerte nach oben – bis zu seiner verhängnisvollen Abkehr von vorgezogenen Neuwahlen.