Ausgabe Januar 2011

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

„wahrhaft unabhängig, an keine Parteiideologie und kein Geschäftsinteresse gebunden“, wollen die Blätter sein, wie es schon im Editorial der Erstausgabe vom November 1956 heißt. Auch im 55. Jahr des Bestehens der Zeitschrift haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, es wieder ermöglicht, dass wir diesen Anspruch mit Leben füllen können. Deshalb möchten wir uns bei Ihnen allen ganz herzlich bedanken – und ganz besonders bei denen, die sich an unserer jüngsten Aktion „Die beste Empfehlung kommt von Ihnen“ beteiligt und Freunden und Bekannten ein kostenloses Probeexemplar haben zukommen lassen.

Im vergangenen Jahr haben Zeitschrift und Verlag wieder einige Änderungen vorgenommen. Deren wichtigste ist unser runderneuerter Webauftritt unter www.blaetter.de, der uns viel Zuspruch sowie eine wachsende Besucherzahl und mediale Resonanz eingebracht hat.

Anders als Springer, Burda oder Murdoch leben die Blätter ausschließlich von ihren Leserinnen und Lesern. Die redaktionelle Unabhängigkeit von Anzeigenkunden und Sponsoren hat jedoch ihren Preis: Auch wenn wir die Zahl der Abonnentinnen und Abonnenten zuletzt auf rund 6500 erhöhen konnten, sehen wir uns angesichts der gestiegenen Produktions- und Versandkosten zu einer Preiserhöhung von 35 Cent pro Heft gezwungen. Ab Januar 2011 kostet das Jahresabo im Inland dann 79,80 Euro im Normalpreis bzw. ermäßigt 62,40 Euro für Studierende und Erwerbslose (inkl. Porto; Auslandszuschläge variieren). Damit liegen die Blätter mit einem Preisanstieg von jahresdurchschnittlich rund einem Prozent im letzten Jahrzehnt noch immer deutlich unter der allgemeinen Teuerungsrate.

Wir hoffen, dass die Existenz der Blätter Ihnen diese geringe Mehraufwendung wert ist. All denen, die ihre „Insel der Vernunft“ (Karl Barth) zusätzlich unterstützen wollen, möchten wir darüber hinaus die Mitgliedschaft in der Blätter-Gesellschaft nahelegen bzw. die Möglichkeit einer ebenfalls steuerabzugsfähigen Spende an diese (vgl. dazu die nebenstehende Anzeige).

Eines jedenfalls versprechen wir Ihnen auch für die kommenden Jahre: Die Blätter werden weiterhin ein unabhängiges Forum sein – für das Zusammenwirken von „alten“ und neuen sozialen Bewegungen sowie der verschiedenen kritischen Stimmen aus Wissenschaft und Politik.

Berlin, im Dezember 2010                                                                            Redaktion und Verlag

 

 

Aktuelle Ausgabe Oktober 2025

In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.

Zur Ausgabe Probeabo