1.7. – Krieg in der Ukraine. Streitkräften der Ukraine gelingt die Rückeroberung der strategisch wichtigen Schlangeninsel im Schwarzen Meer, die Russland seit Ende Februar besetzt hält. – Am 4.7. nehmen russische Truppen die Großstadt Lyssytschansk ein und kontrollieren damit die komplette Region Luhansk. Der belarussische Präsident Lukaschenko bekräftigt anlässlich einer Feier zur Befreiung von Minsk im Zweiten Weltkrieg die enge Anbindung an Russland. – Am 8.7. erklärt Präsident Putin im Fernsehen, die russische Armee habe in der Ukraine „noch nicht richtig losgelegt“ und verbindet das mit Warnungen an den Westen. – Am 11.7. ordnet der ukrainische Präsident Selenskyj eine Gegenoffensive im Süden des Landes an. Am gleichen Tag und mit Beginn der routinemäßigen Wartung von Nord Stream 1 fließt vorübergehend kein Gas mehr durch die Pipeline. Es wird bekannt, dass Kiew seinen umstrittenen Botschafter in Deutschland Andrij Melnyk abberufen hat. – Am 13.7. beginnt eine ukrainische Gegenoffensive rund um die von Russland besetzte Stadt Cherson. Die Vereinten Nationen erklären, seit Kriegsbeginn seien mindestens 5000 Zivilisten zu Tode gekommen. Es handele sich dabei nur um die offiziell erfassten Opfer. Die tatsächliche Zahl dürfte weit höher liegen. – Am 14.7.
In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist.