Ausgabe Juli 1995

Chronik des Monats Mai 1995

1.5. - J u g o s l a w i e n. Die Waffenstillstandsvereinbarung zwischen der bosnischen Regierung und den bosnischen Serben vom Dezember v.J. läuft aus, Bemühungen um eine Verlängerung bleiben erfolglos (vgl. "Blätter", 2/1995, S. 134 und 6/1995, S. 645 f.). In Presseberichten heißt es, die Regierung in Sarajewo mache eine Verlängerung der Waffenruhe weiterhin von der Zustimmung der Serben zum Friedensplan der internationalen Kontaktgruppe abhängig. Zunehmende Spannungen werden am 2.5. und an den folgenden Tagen aus Kroatien gemeldet. Raketenstellungen der Krajina-Serben nehmen die kroatische Hauptstadt Zagreb unter Feuer. - Am 12.5. fordert UN-Generalsekretär Boutros Ghali in Paris, die Aufgaben der Friedenstruppen auf dem Balkan angesichts der Ausweitung der Kämpfe gründlich zu überdenken. - Am 15.5. heißt es nach einer Anhörung des Kriegsverbrechertribunals der Vereinten Nationen in Den Haag, das Gericht wolle noch in diesem Jahr offiziell Anklage gegen den bosnischen Serbenführer Karadzic und dessen Befehlshaber Mladic erheben. - Am 22.5. transportieren Einheiten der bosnischen Serben schwere Waffen aus einem von den Vereinten Nationen bewachten Depot ab. Das UN-Kommando fordert ultimativ die Rückgabe, die gesetzte Frist wird von den Serben ignoriert. - Am 25. und 26.5.

Juli 1995

Sie haben etwa 9% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 91% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe September 2025

In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist. 

Zur Ausgabe Probeabo