Ausgabe April 1997

Staatsverschuldung: Ruin oder Rettung?

Wohlstand auf Pump. Der Irrweg der Schuldenpolitik

Reformpolitik war einmal ein positiv besetzter Begriff. Was gegenwärtig unter diesem Stichwort vorgestellt wird, löst dagegen überwiegend Angst statt Hoffnung aus, gleichgültig ob es sich um Steuer-, Gesundheits- oder Rentenreformpläne handelt. Im Hintergrund der heutigen Reformdebatten stehen stets, ausgesprochen oder unausgesprochen, kontroverse Auffassungen über die gesellschaftspolitische Rolle des Staates, über den Umgang mit Staatsausgaben und öffentlicher Verschuldung. Im Vorgriff auf ein geplantes „Blätter"-Streitgespräch zum Thema Keynesianismus und Schuldenkrise veröffentlichen wir nachstehend zwei Beiträge, die gänzlich konträre Sichtweisen spiegeln. Adrian Ottnad gehört dem von Meinhard Miegel geleiteten Institut für Wirtschaft und Gesellschaft Bonn e.V. (IWG) an, Jörg Huffschmid der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik, deren Memoranden die „Blätter" regelmäßig dokumentieren. D.Red.

 

Politik und Gesellschaft folgen meist fest verinnerlichten Verhaltensmustern. Dazu gehört in vielen hochindustrialisierten Staaten die Bewältigung gegenwärtiger Probleme auf Kosten der Zukunft. Besonders deutlich läßt sich dies an der Staatsverschuldung ablesen, die in den letzten Jahrzehnten weltweit schneller als das Bruttoinlandsprodukt wuchs. Deutschland bildet dabei keine Ausnahme.

April 1997

Sie haben etwa 53% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 47% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Januar 2026

In der Januar-Ausgabe skizziert der Journalist David Brooks, wie die so dringend nötige Massenbewegung gegen den Trumpismus entstehen könnte. Der Politikwissenschaftler Philipp Lepenies erörtert, ob die Demokratie in den USA in ihrem 250. Jubiläumsjahr noch gesichert ist – und wie sie in Deutschland geschützt werden kann. Der Politikwissenschaftler Sven Altenburger beleuchtet die aktuelle Debatte um die Wehrpflicht – und deren bürgerlich-demokratische Grundlagen. Der Sinologe Lucas Brang analysiert Pekings neue Friedensdiplomatie und erörtert, welche Antwort Europa darauf finden sollte. Die Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres erläutern, warum die Abhängigkeit von Öl und Gas Europas Sicherheit gefährdet und wie wir ihr entkommen. Der Medienwissenschaftler Roberto Simanowski erklärt, wie wir im Umgang mit Künstlicher Intelligenz unsere Fähigkeit zum kritischen Denken bewahren können. Und die Soziologin Judith Kohlenberger plädiert für eine »Politik der Empathie« – als ein Schlüssel zur Bekämpfung autoritärer, illiberaler Tendenzen in unserer Gesellschaft.

Zur Ausgabe Probeabo