Ein Plädoyer für ökonomisches Umdenken und politisches Handeln
Unter dem Titel „Created Unequal“ (Free Press, Simon & Schuster, New York) wird in Kürze ein Buch erscheinen, das bereits im Vorfeld international große Beachtung findet. Der renommierte amerikanische Wirtschaftswissenschaftler James K. Galbraith legt darin die Ergebnisse umfangreicher Untersuchungen über die Einkommensentwicklung in den USA während der vergangenen drei Jahrzehnte, über die dramatisch wachsende Ungleichheit, vor und kommt zu brisanten wirtschaftswissenschaftlichen und politischen Schlußfolgerungen. Über die Quintessenz berichtet er in dem folgenden „Blätter“-Artikel: „Es gibt kein durchschlagendes Argument dafür, daß die großen Errungenschaften der Nachkriegsjahre regelwidrig oder nicht reproduzierbar wären.“ „Wir brauchen keine schrankenlose und keine schwache Privatwirtschaft, sondern die konzertierte Partnerschaft zwischen einer starken und entschlossenen Regierung und einem dynamischen Privatsektor, der besser reguliert, aber auch wesentlich kraftvoller sein muß als bisher. Das hat es schon einmal gegeben und es kann wieder erreicht werden. Kein Gesetz der Ökonomie schließt diesen Erfolg aus.“ Galbraith legt sich energisch mit Grundannahmen des gegenwärtigen wirtschafts- und gesellschaftswissenschaftlichen mainstream an, aber „Created Unequal“ ist kein polemischer Essay; der Ökonom von der Lyndon B.