2.8. - U N O. Das UN-Tribunal zur Aburteilung von Kriegsverbrechen im früheren Jugoslawien verhängt erstmals einen Schuldspruch wegen Völkermord. Der frühere bosnische Serbengeneral Radislav Krstic wird im Haag wegen seiner Beteiligung am Massaker von Srebrenica im Jahre 1995 zu einer Gefängnisstrafe von 46 Jahren verurteilt. - Am 6.8. weist die südafrikanische Außenministerin Zuma vor der Presse in Genf auf die verheerenden Auswirkungen der Sklaverei für Afrika hin. Im Blick auf die am 31.8. in Durban (Südafrika) beginnende dritte Rassismus-Konferenz der Vereinten Nationen erklärt Zuma, ohne Bewältigung der Vergangenheit könne der Kampf gegen den Rassismus der Gegenwart nicht geführt werden, Die UN-Menschenrechtskommissarin Robinson unterbreitet am 9.8. einen Vorschlag, um die auf getretenen tiefgreifenden Differenzen über eine Passage zur Nahost-Frage im Entwurf der Schlußerklärung für Durban beizulegen. Die historischen Wunden des Antisemitismus und des Holocaust auf der einen Seite und die durch Vertreibung und militärische Besetzung zugefügten Wunden auf der anderen müßten verstanden werden. Die bevorstehende Konferenz solle Terrorismus, den Einsatz exzessiver und unverhältnismäßiger Gewalt sowie die Propagierung von Haß verurteilen Zionismus könne nicht mit Rassismus gleichgesetzt werden. - Am 31.8.
In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.