Ausgabe Juli 2004

Was zusammengehört

Am 14. Mai verstarb im Alter von 74 Jahren Günter Gaus; am 26. Mai wurde er auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin beerdigt, unweit der Gräber von Hegel und Brecht und nur ein paar Schritte vom Haus der ehemaligen Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der DDR entfernt, die er von 1974 bis 1981 leitete. Auf der öffentlichen Trauerfeier zu seinen Ehren am 25. Mai in der Berliner Marienkirche sprach neben Bundespräsident Johannes Rau und dem ehemaligen Bundesminister für besondere Aufgaben Egon Bahr auch der Publizist und Büchner- Preisträger Alexander Kluge, dessen Rede wir an dieser Stelle mit seiner freundlichen Genehmigung dokumentieren.

Günter Gaus’ herausragendes analytisches "Gefühl für den feinen Unterschied" (Johannes Rau) wie sein prognostisches Gespür für die langen historischen Linien bringt in besonderer Weise der folgende kurze Beitrag des langjährigen Mitherausgebers dieser Zeitschrift aus dem Jahre 1993 ("Blätter", 5/1993, S. 589 f.) zum Ausdruck, den wir aus diesem Grunde noch einmal veröffentlichen. Er erschien im Rahmen einer "Blätter"-Umfrage, gerichtet an ausgewählte Autoren mit dem Ansinnen, die Folgen der Wiedervereinigung zu bilanzieren. - D. Red.

Was ist in Deutschland geschehen seit 1989? Vereinigung, Wiedervereinigung, Einheit, neue Identitätsstiftung? Nun denn:

- Staatspolitisch ist aus der DDR ein Beitrittsgebiet der BRD geworden.

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Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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