1.5. - J u g o s l a w i e n. Die Waffenstillstandsvereinbarung zwischen der bosnischen Regierung und den bosnischen Serben vom Dezember v.J. läuft aus, Bemühungen um eine Verlängerung bleiben erfolglos (vgl. "Blätter", 2/1995, S. 134 und 6/1995, S. 645 f.). In Presseberichten heißt es, die Regierung in Sarajewo mache eine Verlängerung der Waffenruhe weiterhin von der Zustimmung der Serben zum Friedensplan der internationalen Kontaktgruppe abhängig. Zunehmende Spannungen werden am 2.5. und an den folgenden Tagen aus Kroatien gemeldet. Raketenstellungen der Krajina-Serben nehmen die kroatische Hauptstadt Zagreb unter Feuer. - Am 12.5. fordert UN-Generalsekretär Boutros Ghali in Paris, die Aufgaben der Friedenstruppen auf dem Balkan angesichts der Ausweitung der Kämpfe gründlich zu überdenken. - Am 15.5. heißt es nach einer Anhörung des Kriegsverbrechertribunals der Vereinten Nationen in Den Haag, das Gericht wolle noch in diesem Jahr offiziell Anklage gegen den bosnischen Serbenführer Karadzic und dessen Befehlshaber Mladic erheben. - Am 22.5. transportieren Einheiten der bosnischen Serben schwere Waffen aus einem von den Vereinten Nationen bewachten Depot ab. Das UN-Kommando fordert ultimativ die Rückgabe, die gesetzte Frist wird von den Serben ignoriert. - Am 25. und 26.5.
In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.