Ausgabe Mai 2004

Osterspaziergang im Krisengebiet

Iris Berben, deutsche Schauspielerin und bestens bekannt aus zahlreichen Rollen in Film und Fernsehen, in denen sie meist für emotionale Ordnung sorgt, hat eine Wohnung und einen Mann in Haifa, weswegen sie seit über 30 Jahren regelmäßig ins "Heilige Land" reist. In einer zweiteilige Dokumentation "Und jetzt, Israel?", die im Osterprogramm des ZDF gesendet wurde, wollte sie Eindrücke aus der Nähe über dieses Land vermitteln. Doch sehen wir jetzt, "mit dem Zweiten", tatsächlich besser?

Iris Berben hat viele interessante Menschen dort kennengelernt und stellt sie uns vor. Den Hirnforscher, der glaubt, dass das menschliche Gehirn sich so schnell ändert, dass vielleicht von daher auch die Lage im Nahen Osten sich ändern könnte, den Rocksänger, der bei der Ermordung des israelischen Ministerpräsidenten Jitzak Rabin dabei war, die Künstlerin, die keine "Glücksfabrik" sein will, den Busunternehmer, der durch Terrorakte zerstörte Busse untersucht, die Mutter, die ihr Kind jeden Tag zu Fuß zur Schule bringt, weil alle anderen Verkehrsmittel zu gefährlich sind, den Friedensnobelpreisträger Shimon Peres, mit dem zu reden "wie ein gutes Buch lesen" sei, den Friseur, den Rockkonzertveranstalter, den Wasserbauingenieur, den Vogel- und den Kamelwissenschaftler.

Wahrscheinlich gibt es in jedem Land ebenso viele ebenso interessante Interviewpartner.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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