Ausgabe August 1991

Die jugoslawische Krise: Das Krisenmanagement von EG und KSZE

In Berlin waren sich die Außenminister der 35 KSZE-Staaten - auf ihrer ersten Ratstagung am 19./20. Juni 1991 - noch einig: in Europa sollten kriegerische Konflikte nicht mehr möglich sein. Ein Streitschlichtungs- und ein Konfliktregelungsverfahren sollten das große Ziel eines stabilisierenden europäischen Staatensystems und eines dauerhaften Friedens möglich machen.

Kaum eine Woche danach wurde in Slowenien und Kroatien geschossen; Panzer der jugoslawischen Volksarmee waren aufgefahren und Kampfflugzeuge flogen Einsätze über Ljubljana, um die Sezession Sloweniens vom jugoslawischen Bundesstaat mit Gewalt zu verhindern.

Der Umbruch in Osteuropa hat nicht nur positive Auswirkungen, wie jüngst die ersten freien Wahlen im sowjetischen Kernstaat Rußland, sondern eben auch negative Folgen wie das Aufbrechen nationaler und ethnischer Konflikte. Vielvölkerstaaten wie die Sowjetunion und Jugoslawien drohen nun auseinanderzubrechen oder in inneren Konflikten zu versinken - und diese Konflikte werden zunehmend mit Gewalt ausgetragen.

In Berlin versuchten die KSZE-Außenminister durch die „Operationalisierung" der KSZE vornehmlich die sicherheitspolitische Spaltung Europas zu überwinden.

August 1991

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