Atomausstieg, Ökosteuer und die Preisentwicklung auf den Weltrohölmärkten haben in jüngster Zeit nicht nur an den Börsen den Blick auf die energetischen Alternativen gelenkt.[1] Um die Abhängigkeit von den Ölförderländern zu verringern und das Klima zu schützen, sei der Einsatz regenerativer Energieträger (REG) voranzutreiben, heißt es länderübergreifend. Doch wie wird der notwendige Transformationsprozess von den europäischen Ländern jeweils bewältigt? Gängigstes Erklärungsmuster für die unterschiedlichen Methoden und Ergebnisse sind die natürlichen Voraussetzungen. Und in der Tat: im REG-Ranking der EU-Kommission sind jene Staaten, in denen bestimmende Faktoren der Wasserkraftnutzung (Wassermenge, Gleichmäßigkeit ihrer Verfügbarkeit, nutzbare Fallhöhe des Wassers) besonders günstig sind, im vorderen Bereich platziert. Österreich ist europäischer Spitzenreiter mit einem REG-Anteil am Bruttoelektrizitätsverbrauch von 72,7%. Es folgen Schweden mit 49,1, Portugal mit 38,5 und Finnland mit 24,7%. Große Wasserkraftanlagen mit einer Leistungsfähigkeit von mehr als zehn Megawatt tragen in diesen Ländern ebenso wie in Spanien (19,9), Italien (16,0), Frankreich (15,0) und Griechenland (8,6) hauptsächlich zum vergleichsweise hohen Prozentsatz sauberer Energie bei.
In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.