Ausgabe Oktober 2010

Kurzgefasst

Lamya Kaddor: Muslima in Sarrazinland

Thilo Sarrazins provozierende Thesen zur geringen Intelligenz und mangelnden Integration muslimischer Einwanderer haben ein gewaltiges ge-sellschaftliches Echo hervorgerufen. Die Islamwissenschaftlerin und Religionspädagogin Lamya Kaddor kritisiert die massive Stereotypisierung des Islam und der Muslime durch Sarrazin und andere selbst ernannte Islamkritiker. Sie fordert, endlich die pauschale Rede über „die Muslime“ zu beenden und stattdessen eine differenzierte Sicht des Lebens deutscher Muslime zu entwickeln.

 

Oliver Schmidtke: Einwanderer als Ware. Wie die Marktlogik Migranten aussortiert

Im dominanten und (vermeintlich) progressiven Verständnis wird Einwanderung vor allem unter dem Gesichtspunkt ihrer Nützlichkeit für die Aufnahmegesellschaft interpretiert. Das aber hat gesellschaftliche Folgekosten. Oliver Schmidtke, Professor für Politikwissenschaft an der University of Victoria in Kanada, zeigt am kanadischen und bundesdeutschen Beispiel, wie eine ökonomisch legitimierte Migrationspolitik zur Grundlage sozialer Exklusion und populistischer Ressentiments werden kann.

 

Otto Köhler: Der Amoklauf der Erika Steinbach.

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Aktuelle Ausgabe Januar 2026

In der Januar-Ausgabe skizziert der Journalist David Brooks, wie die so dringend nötige Massenbewegung gegen den Trumpismus entstehen könnte. Der Politikwissenschaftler Philipp Lepenies erörtert, ob die Demokratie in den USA in ihrem 250. Jubiläumsjahr noch gesichert ist – und wie sie in Deutschland geschützt werden kann. Der Politikwissenschaftler Sven Altenburger beleuchtet die aktuelle Debatte um die Wehrpflicht – und deren bürgerlich-demokratische Grundlagen. Der Sinologe Lucas Brang analysiert Pekings neue Friedensdiplomatie und erörtert, welche Antwort Europa darauf finden sollte. Die Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres erläutern, warum die Abhängigkeit von Öl und Gas Europas Sicherheit gefährdet und wie wir ihr entkommen. Der Medienwissenschaftler Roberto Simanowski erklärt, wie wir im Umgang mit Künstlicher Intelligenz unsere Fähigkeit zum kritischen Denken bewahren können. Und die Soziologin Judith Kohlenberger plädiert für eine »Politik der Empathie« – als ein Schlüssel zur Bekämpfung autoritärer, illiberaler Tendenzen in unserer Gesellschaft.

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