In Erwägung, daß die Lage an den Hochschulen trotz der studentischen Proteste nach wie vor katastrophal ist, wollen wir über Einschätzungen, Konzepte und Veränderungsstrategien, Formen linker Politik in die Diskussion treten.
Zwar wurden „Sonderprogramme" für die Hochschulen durchgesetzt, diese dienen aber zur gezielten Förderung einzelner Fächer, während sich für die Mehrheit der StudentInnen nichts ändert. Das BAFÖG wurde lediglich „repariert" statt grundlegend reformiert; immer neue Modelle zur Studienzeitverkürzung und Umstrukturierung der Hochschulen werden vorgelegt.
Die herrschende Bildungspolitik, so scheint es, will die studentischen Proteste zur Durchsetzung ihrer eigenen Vorstellungen für eine „Modernisierung" der Hochschulen nutzen.
In Erwägung herrschender „Modernisierungsvorstellungen" brauchen wir ein umfassendes Alternativkonzept.
Wir sind gefordert Antworten darauf zu finden, wie ein Studium aussehen kann, daß nicht länger „hilfreiche Zwerge" (Brecht) produziert, sondern die gesellschaftlichen und globalen Probleme zum Bezug hat. Hochschulen, die in diesem Sinne „Zukunftswerkstätten" (Robert Jungk) sind, benötigen solidarische Arbeitsformen und emanzipatorisches Lernen.