"Wer den bosnischen Bosnien-Krieg versteht, ist nicht gründlich genug informiert." Der traurige Witz ist dabei, sich ein weiteres Mal zu bestätigen. Mit aller Unbekümmertheit haben sich Ende 1993 die USA des Konfliktes bemächtigt, an dem sich fast zwei Jahre lang vergeblich die Europäer versucht hatten. Beide stehen nun vor den Scherbenhaufen, die sie angerichtet haben, und deuten auf den jeweils anderen. Eine tiefe Verzweiflung breitet sich aus.
Der Plan der Kontaktgruppe
Das Engagement der Amerikaner begann mit Kritik am Owen-Stoltenberg-Plan, der im Juli 1993 vorgelegt wurde und der die Logik der Friedensbemühungen von EU und Vereinten Nationen auf die Spitze trieb. Die Kritik ermutigte die Parlamentarier in Sarajewo, ihn abzulehnen; sie meinten, nun einen starken Partner gefunden zu haben. Im März 1994 gelang es US-Außenminister Warren Christopher, Bosniaken und Kroaten zur Beendigung ihres Krieges zu bewegen und in eine Föderation zu zwingen.