Ausgabe März 1995

Dauerarbeitsplätze durch Umweltschutz?

Einige Anmerkungen am Beispiel Braunkohlensanierung in der Lausitz

In Zeiten zunehmender Unsicherheiten über die Perspektiven ökonomischer Entwicklung erscheint die Umweltwirtschaft besonders zukunftsträchtig. Die Marktanalysen im Sektor Umwelttechnik sind ausgezeichnet! hier werden enorme Wachstumsraten erwartet. Für die neuen Bundesländer rechnet das DIW mit einer Beschäftigung von 336000 Personen im Umweltbereich, davon 270000 Beschäftigte bei der Erstellung von Umweltschutzgütern und 66000 Beschäftigte durch unmittelbare Umweltschutzaufgaben. Allerdings wird bei solchen Prognosen eine Nachfrage nach Umwelttechnik und umwelttechnischen Dienstleistungen vorausgesetzt, die direkt von der Weiterentwicklung der Umweltpolitik, der Umweltgesetzgebung und deren Vollzug abhängig ist. Zudem muß berücksichtigt werden, daß Umweltschutzleistungen in Zukunft von erheblicher Bedeutung sein werden, daß diese aber bei dem erwünschten Einsatz integrierter Technologien mehr und mehr in „normale" Tätigkeiten integriert werden: Der Umfang zusätzlicher Maßnahmen nimmt tendenziell ab, und der Unterschied zwischen umweltorientierten und „normalen" Arbeitsplätzen wird geringer.

Es wird - so die These des folgenden Beitrages - nicht möglich sein, den auf Umweltschutz bezogenen Anteil an den Arbeitsplätzen in den neuen Ländern zu halten.

März 1995

Sie haben etwa 33% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 67% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe September 2025

In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist. 

Zur Ausgabe Probeabo