Konflikte zwischen traditionellem Umweltschutz und ökologischer Wirtschaftsperspektive
Unter den verschiedenen Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien – und das heißt: der Nutzung einer dauerhaft verfügbaren Energiequelle ohne Emissionen und Abfälle – hat sich in den 90er Jahren die Stromerzeugung aus Windkraft am schnellsten technisch und wirtschaftlich bewährt. Sie hat sich in den Ländern am zügigsten durchgesetzt, in denen durch neue politische Regeln die Zugänge zum Stromnetz geöffnet wurden, die von der monopolistischen atomar/fossilen Energiewirtschaft verschlossen blieben. Die deutsche Stromwirtschaft macht deshalb gegen diese unerwünschte Konkurrenz unabhängiger Betreiber massiv Front und zieht alle Register, das Stromeinspeisungsgesetz zu Fall zu bringen.
Dabei hat sie mittlerweile unverhofft Verbündete gefunden. Dazu gehört nicht nur eine sich Bundesverband für Landschaftsschutz (BLS) nennende Organisation. Auch Teile des BUND und des Naturschutzbundes (NABU) attackieren den Ausbau von Windkraftanlagen, während sich andere Teile – sicher eher die Mehrheit dieser Umweltverbände – für den weiteren Ausbau engagieren. Eine prinzipielle Debatte ist spätestens daraus geworden, seit sich renommierte Stimmen gegen die Windkraft zu Worte meldeten, deren Namen seit Jahren für Umweltund Naturschutz stehen. Die bekanntesten sind der Publizist Horst Stern und der Umweltökonom Hans-Christoph Binswanger.