Ausgabe Dezember 1997

Viel Wind um die Energie

Konflikte zwischen traditionellem Umweltschutz und ökologischer Wirtschaftsperspektive

Unter den verschiedenen Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien – und das heißt: der Nutzung einer dauerhaft verfügbaren Energiequelle ohne Emissionen und Abfälle – hat sich in den 90er Jahren die Stromerzeugung aus Windkraft am schnellsten technisch und wirtschaftlich bewährt. Sie hat sich in den Ländern am zügigsten durchgesetzt, in denen durch neue politische Regeln die Zugänge zum Stromnetz geöffnet wurden, die von der monopolistischen atomar/fossilen Energiewirtschaft verschlossen blieben. Die deutsche Stromwirtschaft macht deshalb gegen diese unerwünschte Konkurrenz unabhängiger Betreiber massiv Front und zieht alle Register, das Stromeinspeisungsgesetz zu Fall zu bringen.

Dabei hat sie mittlerweile unverhofft Verbündete gefunden. Dazu gehört nicht nur eine sich Bundesverband für Landschaftsschutz (BLS) nennende Organisation. Auch Teile des BUND und des Naturschutzbundes (NABU) attackieren den Ausbau von Windkraftanlagen, während sich andere Teile – sicher eher die Mehrheit dieser Umweltverbände – für den weiteren Ausbau engagieren. Eine prinzipielle Debatte ist spätestens daraus geworden, seit sich renommierte Stimmen gegen die Windkraft zu Worte meldeten, deren Namen seit Jahren für Umweltund Naturschutz stehen. Die bekanntesten sind der Publizist Horst Stern und der Umweltökonom Hans-Christoph Binswanger.

Dezember 1997

Sie haben etwa 34% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 66% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo