Das politische Kräfteverhältnis innerhalb Europas und auch in Bezug auf die transatlantischen Beziehungen veränderte sich an dem Donnerstag, als die britischen Wahlergebnisse Großbritanniens Randstellung innerhalb der Europäischen Union bekräftigten.
Dies wurde deutlich, obwohl die angeblich pro-europäische Labour Partei die Wahl gewonnen hatte. Die Wahlkampagne hatte nämlich dazu geführt, daß die großen Parteien sich beide noch weiter von Europa entfernten als zuvor, was beweist, daß die Briten zweifellos Insulaner sind und bleiben. Warum sollten sie auch nicht? Ihre Geschichte und ihre geographische Lage gaben ihnen gute Gründe für diesen Status. Wie General DeGaulle es ausdrückte, als er gegen Großbritanniens erste Bewerbung um die Teilnahme am Gemeinsamen Markt sein Veto einlegte:„...was für ein Zeitalter, wenn man nicht, ohne einen Tumult hervorzurufen, sagen kann, daß Großbritannien eine Insel ist...!“ Eine Labour Regierung wird mit Brüssel verbindlicher umgehen als die Konservativen, aber sie wird sich weder an einer gemeinsamen Währung beteiligen, noch wird sie – ohne ein allgemeines Referendum – andere bedeutende Zugeständnisse an die Europäische Union machen, die Großbritanniens Souveränität beschneiden.