Ausgabe Februar 1999

Chronik des Monats Dezember 1998

1.12. - U S A. Die amerikanische Regierung erklärt sich bereit, ausgewählte Geheimdokumente freizugeben, die Fälle von Mord und Folter in Chile während der Regierungszeit Pinochets betreffen. In Washington heißt es dazu, man reagiere auf ein Ersuchen des spanischen Richters, der einen Haftbefehl gegen Pinochet ausgestellt und in Großbritannien die Festnahme und Auslieferung des Generals beantragt hatte (vgl. "Blätter", 12/1998, S. 1414). Außenministerin Albright bezeichnet am 3.12. die Freigabe der Dokumente in einer Rede vor Studenten der Universität Emory (Bundesstaat Georgia) als einen Versuch der Regierung Clinton, sich mit den schrecklichen Fehlern jener Zeit und der Rolle der USA in Lateinamerika während des Kalten Krieges auseinanderzusetzen. - Am 19.12. beantragt das Repräsentantenhaus in Washington ein Amtsenthebungsverfahren ("Impeachment") gegen Präsident Clinton; zuständig dafür ist der Senat. Clinton wird im Zusammenhang mit einer privaten Affäre der Falschaussage unter Eid und der Behinderung der Justiz beschuldigt. Die beiden Artikel des entsprechenden Gesetzes werden im Repräsentantenhaus mit 228 gegen 206 Stimmen bzw. mit 221 gegen 212 Stimmen angenommen.

S p a n i e n / C h i l e.

Februar 1999

Sie haben etwa 9% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 91% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo