3.5. - N A T O. Der amerikanische Luftwaffengeneral Joseph Ralston übernimmt im Hauptquartier in Mons bei Brüssel das Kommando der NATO-Truppen in Europa (Supreme Allied Commander Europe/SACEUR). Ralston, der US-General Wesley Clark ablöst, ist zugleich Oberkommandierender der amerikanischen Streitkräfte in Europa. - Am 19.5. fordern neun Staaten in einer "Wilnaer Erklärung" ihre Aufnahme in die Nordatlantische Allianz im Rahmen einer zweiten "Osterweiterung". Unterzeichnet ist die Erklärung von den Außenministern Albaniens, Bulgariens, Estlands, Lettlands, Litauens, Mazedoniens, Rumäniens, der Slowakei und Sloweniens. Zu den Teilnehmern einer Konferenz über europäische Sicherheitspolitik in der litauischen Hauptstadt Wilna (Vilnius) gehört auch NATO-Generalsekretär Robertson. Vom 24.-25.5. findet die Frühjahrstagung der Außenminister in Florenz statt. Eines der Themen sind die Meinungsverschiedenheiten zwischen den europäischen Mitgliedern und den USA über ein geplantes amerikanisches Raketenabwehrsystem. An einem Treffen des NATO-Rußlandrates nimmt auch der russische Außenminister Iwanow teil. - R u ß l a n d.
In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.