Die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft hat die vollen 5 Mrd. DM beisammen. In einer groß angelegten Brief- und Telefonaktion sind alle Mitglieder – inzwischen rd. 6 000 – aufgefordert worden, ihren bisher zugesagten Beitrag noch einmal zu erhöhen. Nicht-Mitglieder sind erneut zum Beitritt aufgefordert worden. Die erfolgreich angelaufene Aktion ist noch nicht abgeschlossen und wird weitergeführt. Die Gründungsmitglieder der Stiftungsinitiative haben sich verpflichtet, ihren eigenen Beitragszahlungen einen deutlich höheren Satz zugrundezulegen als sie ihn von den anderen erbeten haben. Sie haben sich darüber hinaus bereit erklärt, eine Ausfallgarantie für den Fall zu übernehmen, daß noch eine Lücke zur Erreichung der vollen 5 Mrd. DM bestehen sollte. Damit hat die Stiftungsinitiative mit früheren Verpflichtungserklärungen ihren Beitrag in voller Höhe erbracht. Sobald ausreichende Rechtssicherheit erreicht ist, und das sollte so rasch wie möglich der Fall sein, kann mit der Auszahlung an die Opfer begonnen werden. Das für morgen anberaumte Gespräch beim Bundeskanzler wird sich im Schwerpunkt um die Frage der Rechtssicherheit drehen.
In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn.