Die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft hat die vollen 5 Mrd. DM beisammen. In einer groß angelegten Brief- und Telefonaktion sind alle Mitglieder – inzwischen rd. 6 000 – aufgefordert worden, ihren bisher zugesagten Beitrag noch einmal zu erhöhen. Nicht-Mitglieder sind erneut zum Beitritt aufgefordert worden. Die erfolgreich angelaufene Aktion ist noch nicht abgeschlossen und wird weitergeführt. Die Gründungsmitglieder der Stiftungsinitiative haben sich verpflichtet, ihren eigenen Beitragszahlungen einen deutlich höheren Satz zugrundezulegen als sie ihn von den anderen erbeten haben. Sie haben sich darüber hinaus bereit erklärt, eine Ausfallgarantie für den Fall zu übernehmen, daß noch eine Lücke zur Erreichung der vollen 5 Mrd. DM bestehen sollte. Damit hat die Stiftungsinitiative mit früheren Verpflichtungserklärungen ihren Beitrag in voller Höhe erbracht. Sobald ausreichende Rechtssicherheit erreicht ist, und das sollte so rasch wie möglich der Fall sein, kann mit der Auszahlung an die Opfer begonnen werden. Das für morgen anberaumte Gespräch beim Bundeskanzler wird sich im Schwerpunkt um die Frage der Rechtssicherheit drehen.
In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.