Elf Jahre Wirtschaftssanktionen gegen den Irak
Seit elf Jahren sind die Wirtschaftssanktionen gegen den Irak in Kraft. Ein Rück- blick macht deutlich, dass diese Sanktionen bisher politisch wirkungslos und menschlich eine Katastrophe sind. Die Regierung von Saddam Hussein sitzt fester im Sattel, als die meisten anderen im Mittleren Osten. Die wirtschaftliche und soziale Infrastruktur aber ist zerstört, die irakische Bevölkerung traumatisiert, verarmt, entmutigt. Mit den internen Repressalien zusammen haben die Sanktionen einen menschlichen Schaden angerichtet, von dem der Irak noch lange Jahre nach einer Aufhebung des Embargos gezeichnet bleiben wird.
All das ist bekannt, jedenfalls dort, wo die Irak-Frage behandelt wird: im UN- Sicherheitsrat und in den westlichen Regierungen. Auswärtige Ämter wissen aus Berichten des Internationalen Roten Kreuzes, der Vereinten Nationen und anderer humanitärer Organisationen, dass auf keinem Gebiet, angefangen von der Wasser- und Elektrizitätsversorgung, der Landwirtschaft, der Schulbildung bis hin zur Ernährung und dem Gesundheitsschutz, den Bedürfnissen der Bevölkerung auch nur annähernd Rechnung getragen wird. Das Kinderhilfswerk UNICEF berichtet zum Beispiel in seiner Bestandsaufnahme für das Jahr 2001 über die globale Lage der Kinder1, dass die Kindersterblichkeit in den Jahren 1990 bis 2000 im Irak um 160% gestiegen ist.