Ein deutsch-polnischer Zwischenruf zur Diskussion um das Zentrum gegen Vertreibungen (Wortlaut)
Auf dem Tag der deutschen Heimatvertriebenen 1999 wurde das "Zentrum gegen Vertreibungen" erstmals öffentlich erwähnt, inzwischen findet es parteiübergreifende Unterstützung und gilt als eine europäische Aufgabe. Strittig ist der Standort: Berlin oder Wroclaw (Breslau). Die nachstehende Analyse von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Polen und Deutschland zeigt die Schwächen einer solchen Standortdebatte auf. Vgl. zu diesem Thema die Beiträge von Samuel Salzborn und Richard Heimann im Juli-Heft der "Blätter". - D. Red.
In den letzten Wochen wurden wir Zeugen eines überraschenden Wandels in der Diskussion um die Errichtung eines "Zentrums gegen Vertreibungen". Entstanden als erkennbarer Versuch des Bundes der Vertrieben (BdV), sich in der Berliner Republik eine neue Daseinsberechtigung zu schaffen, und - abgesehen von Einzelpersonen - lediglich von der konservativen Opposition mit Blick auf die kommenden Wahlen unterstützt, schien dem Vorschlag der BdV-Präsidentin Erika Steinbach zur Errichtung eines "Zentrums gegen Vertreibungen" lange Zeit keine Aussicht auf Erfolg beschieden zu sein.