Der 21. Oktober dieses Jahres war einer jener Tage, an denen wir Europa als politische Realität erleben: Die Iren hatten über den Nizza-Vertrag abgestimmt, und in jedem europäischen Land vermeldete mindestens eine große Zeitung das Ja von der Insel auf Seite Eins. Dabei machten es die Iren auf der Zielgeraden noch einmal richtig spannend.
Der 21. Oktober dieses Jahres war einer jener Tage, an denen wir Europa als politische Realität erleben: Die Iren hatten über den Nizza-Vertrag abgestimmt, und in jedem europäischen Land vermeldete mindestens eine große Zeitung das Ja von der Insel auf Seite Eins.
Dabei machten es die Iren auf der Zielgeraden noch einmal richtig spannend. Im Juni vergangenen Jahres lehnten sie den Nizza-Vertrag ab, der die Voraussetzungen für die Erweiterung festlegt. Nicht weil sie die Osteuropäer fürchteten, stimmten sie mit Nein, sondern weil Nizza auch für den Aufbau einer europäischen Eingreiftruppe steht und sie dadurch ihre militärische Neutralität bedroht sahen. Das eigentlich historische Moment dieses Vertrages, nämlich die Vorbereitung der EU-Erweiterung, war beim ersten irischen Referendum in den Hintergrund geraten. Das sollte sich diesmal nicht wiederholen.