Ohne große öffentliche Resonanz legte die Bundesregierung im März 2003 den Tierschutzbericht vor, in dem sie über den Stand und die Entwicklung des Tierschutzes in den letzten beiden Jahren informiert. 1 Der achte derartige Bericht setzt sich umfassend mit den einzelnen Aspekten der Lebensbedingungen von Tieren und ihrer Nutzung für menschliche Bedürfnisse auseinander.
Tiere spielen für Menschen auch in hoch entwickelten Gesellschaften eine unverzichtbare Rolle: Sie werden zum Verzehr geschlachtet oder gejagt, als Arbeitstiere eingesetzt, für Tierversuche "verwendet", als Haustiere, im Zoo und im Zirkus gehalten, als Wildtiere oftmals nur geduldet.2 Das Verhältnis von Menschen zu Tieren erhält immer dann eine größere öffentliche Aufmerksamkeit, wenn die Sicherheit der Verbraucherinnen und Verbraucher bedroht erscheint. BSE, MKS, Hühnerpest – das sind einige der Krankheiten, die immer wieder für Schlagzeilen sorgten. Denn Nutztiere sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: Im Jahre 2001 gab es in der Bundesrepublik Deutschland über 100 Mio. Hühner, 25,7 Mio. Schweine, 14,6 Mio. Rinder, 2,7 Mio. Schafe.3 Weniger Beachtung erfahren dagegen Informationen über die Bedrohung der frei lebenden Tiere in der Natur: so beispielsweise darüber, dass die Zahl der Brutpaare von Braunkehlchen in Baden-Württemberg in den letzten 30 Jahren von ca. 5 000 auf maximal 1 500 zurückgegangen ist, die Zahl der Steinschmätzer-Brutpaare von ca.