Ein wenig bösartig, aber nicht ganz ohne Grund nennen viele Briten ihren Premierminister Tony Blair den Pudel George W. Bushs, weil er dem amerikanischen Präsidenten schon lange in fast allem hinterherläuft. Aber in gewisser Weise ist das ganze Großbritannien der Pudel der USA - man nennt das vornehm und diskret die "special relationship" zum großen amerikanischen Bruder. Das hat und hatte gute Gründe: Amerika ist den Briten in beiden Weltkriegen zu Hilfe gekommen, vor allem im Zweiten, als sie 1940 und 1941 vor dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion in Europa alleine standen. Das haben die Briten bis heute nicht vergessen. Anfang der 50er Jahre sagte Churchill, als er noch einmal als Premierminister antrat, Großbritannien werde zu Europa immer freundschaftliche Beziehungen haben, sich aber nie in irgendeiner Weise mit ihm vereinigen, denn das Vereinigte Königreich habe schließlich das Commonwealth und die "besonderen Beziehungen zu Amerika". Seitdem folgt Großbritannien den Vereinigten Staaten in fast allem - und man wird das Gefühl nicht los, das geschehe nicht nur aus Dankbarkeit oder dem Wunsch, die Amerikaner zu beeinflussen oder gar zu bremsen, sondern auch, weil Britannien in amerikanischer Gesellschaft noch ein wenig Empire, ein wenig Großmacht spielen möchte.
Nach den New Yorker und Washingtoner Anschlägen des 11.