Ausgabe April 2007

Iran: Das nächste Vietnam?

Die Meldungen und Gerüchte reißen nicht ab, wonach die Bombardierung der iranischen Atomanlagen in Natans, Arak und Isfahan täglich näher rückt. Obwohl das amerikanische Außenministerium und der Militärstabschef mehrfach die Existenz solcher Pläne dementierten, hält sich die Regierung laut Vizepräsident Dick Cheney im Falle Irans alle Optionen weiter offen.

Kritische Kommentatoren interpretieren die jüngste Verlegung der zweiten US-Flugzeugträgergruppe an den Persischen Golf deshalb als den Versuch, durch Erhöhung der Militärpräsenz einen Konflikt mit iranischen Einheiten anzuzetteln. Dieser könnte der amerikanischen Luftwaffe als Vorwand dienen, die iranischen Uran-Anlagen zu bombardieren. Die meisten regierungsfreundlichen Beobachter vertreten dagegen die Auffassung, dass lediglich eine Drohkulisse aufgebaut werden soll, um die Iraner an den Verhandlungstisch zu bewegen und auf diesem Wege Konzessionen zu erreichen.1

Wie aber sehen die Fakten aus? Tatsächlich sprechen sämtliche Faktoren gegen den Erfolg eines möglichen Krieges. Dessen Folgen aber wären verheerend.2

Aus technischer Perspektive sind die Standorte der iranischen Urananreicherungsanlagen für die amerikanische Luftwaffe nicht präzise bestimmbar.

Sie haben etwa 11% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 89% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Oktober 2025

In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema