Ausgabe April 2007

Iran: Das nächste Vietnam?

Die Meldungen und Gerüchte reißen nicht ab, wonach die Bombardierung der iranischen Atomanlagen in Natans, Arak und Isfahan täglich näher rückt. Obwohl das amerikanische Außenministerium und der Militärstabschef mehrfach die Existenz solcher Pläne dementierten, hält sich die Regierung laut Vizepräsident Dick Cheney im Falle Irans alle Optionen weiter offen.

Kritische Kommentatoren interpretieren die jüngste Verlegung der zweiten US-Flugzeugträgergruppe an den Persischen Golf deshalb als den Versuch, durch Erhöhung der Militärpräsenz einen Konflikt mit iranischen Einheiten anzuzetteln. Dieser könnte der amerikanischen Luftwaffe als Vorwand dienen, die iranischen Uran-Anlagen zu bombardieren. Die meisten regierungsfreundlichen Beobachter vertreten dagegen die Auffassung, dass lediglich eine Drohkulisse aufgebaut werden soll, um die Iraner an den Verhandlungstisch zu bewegen und auf diesem Wege Konzessionen zu erreichen.1

Wie aber sehen die Fakten aus? Tatsächlich sprechen sämtliche Faktoren gegen den Erfolg eines möglichen Krieges. Dessen Folgen aber wären verheerend.2

Aus technischer Perspektive sind die Standorte der iranischen Urananreicherungsanlagen für die amerikanische Luftwaffe nicht präzise bestimmbar.

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