mit einem Kommentar von Wolfgang Merkel Schon seit geraumer Zeit versuche ich, den Charakter der erweiterten Europäischen Union zu erfassen. Das brachte mich schließlich auf den Begriff des „Empire“ und, als wäre das nicht schon schlimm genug, des mediävalen, also mittelalterlichen Empire.
mit einem Kommentar von Wolfgang Merkel
Schon seit geraumer Zeit versuche ich, den Charakter der erweiterten Europäischen Union zu erfassen. Das brachte mich schließlich auf den Begriff des „Empire“ und, als wäre das nicht schon schlimm genug, des mediävalen, also mittelalterlichen Empire. Ich war selbst überrascht und habe mir diesen Terminus nur zögernd zu eigen gemacht, aber meinem Verleger gefällt er. „Wissen Sie“, sagte er mir, „der Titel sollte Google-freundlich sein. Und ‚Empire‘ – das wird tausendfach angeklickt.“ Mir war ziemlich unwohl bei dieser Argumentation.
Denn für mich handelt es sich bei diesem Begriff durchaus nicht bloß um eine Google-freundliche Erfindung. Auch schlage ich, obwohl ich möglichst empirisch vorgehe, keineswegs irgendeine historische Analogie vor. Schließlich gab es im Mittelalter kaum so etwas wie Demokratie und Marktwirtschaft in unserem heutigen Sinne.