Vor 40 Jahren, am 27. Mai 1967, wurde in Australien ein Verfassungsreferendum abgehalten, das seither als Durchbruch für die Gleichberechtigung der indigenen Bevölkerung des Kontinents, die Aborigines, gilt. Auch wenn diese Sichtweise dem eigentlichen Gehalt des Referendums nicht unbedingt gerecht wird, hat es in der Folge doch eine erhebliche politisch-symbolische Bedeutung entfaltet, die sich gerade anlässlich des Jahrestages zeigt.
In dem Referendum stimmten seinerzeit 90,8 Prozent der Wahlberechtigten dafür, zwei Passagen aus der australischen Verfassung von 1901 zu streichen. Dabei handelte es sich um die beiden einzigen Erwähnungen der Aborigines – und beide waren negativ formuliert: Paragraph 51 legte fest, dass die australische Bundesregierung keine gesetzgebenden Befugnisse in Hinsicht auf die Aborigines habe; die entsprechende Gesetzgebung blieb den einzelnen Bundesstaaten vorbehalten. Paragraph 127 bestimmte, dass Aborigines nicht in den Zensus aufgenommen, bei Volkszählungen und amtlichen statistischen Erhebungen also auch nicht berücksichtigt wurden.