Was der amerikanischen Linken fehlt
Auch wenn es seit jüngstem zu heftigen Demonstrationen unter dem Motto „Occupy Wall Street“ kommt und zu Anfang des Jahres kraftvolle Abwahlkampagnen gegen rechte Senatoren Wisconsin in Unruhe versetzten: Bislang haben es weder Gewerkschafter noch andere Kritiker von Unternehmermacht und staatlicher Sparpolitik geschafft, eine ernst zu nehmende Bewegung gegen jene Politik zu mobilisieren, die die Vereinigten Staaten in die Rezession getrieben hat. Im Gegenteil, manchmal sollte man gerade dann aufmerksam werden, wenn bestimmte Veränderungen ausbleiben. Zumal in dieser Lage: Amerikas wirtschaftliche Misere hält an, die Arbeitslosigkeit stagniert und die Hausverkäufe stagnieren oder gehen zurück. Die Kluft zwischen den reichsten Amerikanern und den restlichen Bürgerinnen und Bürgern ist tiefer denn je seit den 20er Jahren. Doch anstatt dass linke Kräfte das Ruder herumreißen, hat die Rebellion der Tea Party – angeführt von Veteranen der (neo-)konservativen Bewegung und finanziert durch Milliardäre – Politiker der Demokraten wie auch der Republikaner genötigt, die Bundesausgaben zusammenzustreichen. Gleichzeitig haben sie Vorstöße zunichte gemacht, die Reichen zu besteuern und Banker für ihre Verfehlungen zur Rechenschaft zu ziehen. Eine der Folgen ist, dass Barack Obama immer weniger einem zweiten Franklin D.