Ausgabe März 2012

Zehn Gründe, warum die USA nicht länger »The Land of the Free« sind

Amerika nach Obama- und davor?

Am 6. November d.J. findet die 57. Wahl des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika statt. Vor diesem Hintergrund bilanziert der US-amerikanische Rechtsprofessor Jonathan Turley von der George Washington University in Washington D.C. die Lage der USA am Ende der ersten Legislaturperiode Barack Obamas. Anschließend analysiert „Blätter“-Herausgeber Norman Birnbaum in Anbetracht des beginnenden Wahlkampfes die Chancen Obamas und einer neuen transatlantischen Offensive für mehr soziale Gerechtigkeit. – D. Red.

Alljährlich veröffentlicht das US-Außenministerium Berichte über die Menschen- und Bürgerrechtslage in anderen Ländern, welche die Einführung restriktiver Gesetze und Regeln rund um den Globus verzeichnen. So wurde beispielsweise der Iran für die Verweigerung öffentlicher Gerichtsverfahren und die Einschränkung von Privatsphäre und Datenschutz kritisiert, während man Russland die Untergrabung ordentlicher Gerichtsverfahren vorwarf. Andere Länder wurden wegen der Verwendung geheimer Beweismittel und wegen Folterpraktiken verurteilt.

Während wir Urteile über Länder, die wir als unfrei betrachten, abgeben, bleiben wir Amerikaner überzeugt davon, jegliche Definition einer freien Nation müsse mit Sicherheit auf die eigene zutreffen – auf Amerika, the land of the free.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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