Ausgabe Dezember 2014

Kurzgefasst

Thomas Piketty: Das Ende des Kapitalismus im 21. Jahrhundert? Erste Democracy Lecture der »Blätter für deutsche und internationale Politik« – mit anschließender Podiumsdiskussion, S. 41-72

Am 7. November hielt der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty die erste Democracy Lecture der »Blätter«, in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt. Danach diskutierten mit ihm die Philosophin Susan Neiman, der Politologe und »Blätter«-Mitherausgeber Hans-Jürgen Urban und der Kulturwissenschaftler Joseph Vogl, moderiert von Mathias Greffrath.

Chantal Mouffe: Radikale Politik und die echte Linke. Plädoyer für eine agonistische Alternative, S. 73-83

Sei es das „Movimiento 15-M“ in Spanien oder die Occupy-Bewegung: Immer wieder bricht sich in den liberalen Demokratien ein tief sitzendes Unbehagen gegenüber dem Parlamentarismus Bahn. Chantal Mouffe, Professorin für Politische Theorie in London, plädiert für einen alternativen, „agonistischen“ Umgang mit dieser Radikalisierung: Nicht die Abschaffung repräsentativer Institutionen ist die Lösung, sondern die konzertierte Zusammenarbeit parlamentarischer und außerparlamentarischer Akteure.

Maude Barlow: Die Welt als Wüste. Wie Nestlé & Co. uns das Wasser abgraben, S. 85-95

Die Welt steuert auf eine noch nie da gewesene Wasserkrise zu: Schon heute kommen Jahr für Jahr mehr Menschen durch zu knappes oder verseuchtes Wasser zu Tode als durch Gewalttaten. Die kanadische Aktivistin und Publizistin Maude Barlow geht den Ursachen der Krise auf den Grund.Ihre erschreckende Erkenntnis: Seit Anfang der 90er Jahre führen Vereinte Nationen und Weltbank in der Wasserwirtschaft einen regelrechten Kreuzzug der Privatisierung, allein im Interesse multinationaler Konzerne.

Jörg Goldberg: Vom Süden lernen: Kapitalismus in der Peripherie, S. 96-104

Seit 2008 hat sich die Weltökonomie drastisch verändert: Während der globale Norden noch immer mit den Folgen der Finanzkrise ringt, verzeichnet manches „Entwicklungsland“ immense Wachstumsraten. Der Wirtschaftswissenschaftler Jörg Goldberg sieht darin ein Zeichen für das Scheitern der entwicklungspolitischen Großtheorien. Anstatt sich weiter der Illusion westlich-neoliberaler Überlegenheit hinzugeben, komme es darauf an, endlich von den Erfahrungen des Südens zu lernen.

Aktuelle Ausgabe November 2025

In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

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