Nein, das war nicht der allzeit strahlende Professor Lucke, der sich da am Abend nach der Hamburg-Wahl präsentierte. Arg gerupft sah der Gute aus. Und das nicht ohne Grund: 6,1 Prozent in seiner Heimatstadt sind fürwahr kein Ruhmesblatt und weit entfernt von den AfD-Ergebnissen im Osten der Republik. Und was waren das noch für Zeiten, als eine Schill-Partei in Hamburg aus dem Stehgreif 19,4 Prozent der Stimmen erzielte. 6,1 Prozent? Die hätte „Richter gnadenlos“ sogar aus dem Big-Brother-Container besorgt.
Erleben wir also, nach Pegida, nun auch den Niedergang der AfD? Die Freude wäre verfrüht. Fest steht zumindest eins: Der Höhenflug ist fürs Erste beendet – und der Richtungsstreit umso heftiger entbrannt.
„Ich glaube, es hätte Hamburg geholfen, wenn die Partei dort einen Wahlkampf mit Siegern gemacht hätte“, ließ sich prompt Luckes Noch-Vorstandskollegin Frauke Petry vernehmen. Gemeint waren natürlich die drei Musketiere des Ostens: AfD-Vize Alexander Gauland (11,9 Prozent in Brandenburg), Thüringens Landeschef Björn Höcke (10,6 Prozent) und Frauke Petry höchstselbst (9,7 Prozent in Sachsen). Was hätte diese Troika nicht alles reißen können! Doch in Hamburg musste sie leider draußen bleiben.