Ausgabe April 2019

Nord-Mazedonien: Neuer Name, neues Glück?

Am 11. Januar 2019 beschloss das mazedonische Parlament in Skopje die Namensänderung in Nord-Mazedonien. Am 25. Januar folgte dem das griechische Parlament. „Griechenland wird unser Unterstützer und Promotor. Wir intensivieren den Handel, wir verstärken die ökonomische Zusammenarbeit“, jubeln Bildtafeln in Mazedonien, die auch die „Macher“ des neuen Honeymoons zeigen, die Premiers von Griechenland, Alexis Tsipras, und von Mazedonien, Zoran Zaev. 

Ihre Leistung rühmte bereits am 12. Juni 2018 die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini im EU-Parlament: „Vor ein paar Minuten haben in Skopje und in Athen Premier Zoran Zaev und Premier Alexis Tsipras eine Einigung im Namensstreit bekannt gegeben: Dieser historische Moment verdient unsere Unterstützung.“ 

Den Vertrag signierten am 17. Juni 2018 der mazedonische Außenminister Nikola Dimitrov und sein griechischer Amtskollege Nikos Kotsias im Dorf Nivici (Psarades) am Grenzsee Prespa. Politische Prominenz aus Skopje, Athen und Brüssel war zugegen, darunter als „Zeuge“ Matthew Nimetz, geboren 1939 in New York, seit 1999 „persönlicher Beauftragter“ des UN-Generalsekretärs für den griechisch-mazedonischen„Namensdisput“. Jetzt war er glücklich: „Wir müssen dankbar sein, dass beide Länder solche politischen Führer haben.

Sie haben etwa 9% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 91% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1.00€)
Digitalausgabe kaufen (10.00€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

Vom Proletariat zum Pöbel: Das neue reaktionäre Subjekt

von Micha Brumlik

Gewiss, es waren keineswegs nur Mitglieder der US-amerikanischen weißen Arbeiterklasse, die Donald Trump an die Macht gebracht haben. Und doch waren es auch und nicht zuletzt eben jene Arbeiter und Arbeitslosen – und genau hier liegt das eigentliche Erschrecken für die Linke.