Ausgabe Dezember 2019

Argentinien: Die Rückkehr des Peronismus

Bild: imago images / Xinhua

Die Schlacht schien geschlagen, noch bevor der Wahlkampf überhaupt begonnen hatte. Schon bei der Vorwahl im August hatte Alberto Fernández seinen Konkurrenten, den damals amtierenden Präsidenten Mauricio Macri, mit 15 Prozentpunkten Vorsprung weit hinter sich gelassen. In Argentinien wird bei einer solchen Vorwahl entschieden, welche Duos als Präsident*in und Vizepräsident*in kandidieren dürfen; dafür müssen die Bewerberpaare lediglich 1,5 Prozent der Stimmen erreichen. Zugleich gibt diese Vorwahl stets einen ersten Hinweis auf die Stärke der jeweiligen Duos. Die eigentliche Wahl am 27. Oktober bestätigte denn auch: Der neue Präsident Argentiniens wird ab Dezember Alberto Fernández heißen – und die Vizepräsidentin Cristina Fernández de Kirchner, das langjährige Staatsoberhaupt.

Die anfängliche Euphorie auf den Straßen verflog allerdings schnell, denn das Ergebnis war knapper ausgefallen, als viele erwartet hatten. Fernández, der Kandidat des peronistischen Bündnis Frente de Todos (Front für alle), hatte 48,1 Prozent der Stimmen geholt, während der Konservative Macri mit Juntos por el Cambio (Gemeinsam für den Wandel) 40,4 Prozent einfahren konnte.

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